Eine Ära geht zu Ende


Jahrzehnte lang gab es im Bistum Limburg elf katholische Bezirke. Sie hatten eine wichtige Vernetzungsrolle im Miteinander von Pfarreien und der bischöflichen Verwaltung samt Bistumsleitung. An der Spitze der Bezirke standen die Bezirksdekane, die wichtige Aufgaben im Namen des Bischofs übernommen haben. Zum 1. Mai ist diese Ära zu Ende gegangen, denn Bischof Georg hat die Bezirke aufgelöst. Damit gibt es in der Diözese auch keine Bezirksdekane mehr. Bei einem Treffen im Limburger Bischofshaus dankte Bischof Georg den Bezirksdekanen für ihren Dienst.
„Als Bezirksdekane waren Sie mir eine wichtige Resonanzgruppe. Sie haben mir oft sehr reflektiert Rückmeldung zu dem gegeben, was wir im Bistum so machen, was gut läuft, was nicht läuft und wie welche Entscheidung in den Pfarreien ankommt“, sagte der Bischof. Diese ehrlichen Rückmeldungen seien immer wichtig gewesen und hätten Entwicklungen maßgebend mitgestaltet. Neben dieser Resonanz hatten die Bezirksdekane auch die wichtige Aufgabe Pfarreien und Themen zu bündeln, Kooperationen zu realisieren, Netzwerke zu stärken und regionale Themen wach wahrzunehmen. „Als Pfarrer und Bezirksdekane waren Sie immer nah an den Menschen, an den drängenden Themen und an ihrer Lebenswirklichkeit“, so der Bischof. Bei seinen Besuchen in den Bezirken habe er das immer wieder eindrücklich erlebt. „Vor allem waren Sie aber auch ein wichtiges Gesicht der Kirche in ihrem Bezirk. Sie waren bei gesellschaftlichen Veranstaltungen, in Fachkonferenzen, in den Bezirkscaritasverbänden und im ökumenischen Austausch gefragt und präsent. Das war ein gehöriges Stück Arbeit und Sie haben mit dazu beigetragen, die Vielfalt des Bistums anderen zu zeigen. Dafür danke ich Ihnen von Herzen“, sagte Bischof Bätzing.
Mit Regionen beginnt etwas ganz Neues
Mit den fünf Regionen, die es nun im Bistum gebe beginne etwas ganz Neues. „Mit unserer neuen Struktur ist keine Abwertung der bisherigen verbunden. Wir sind vielmehr gemeinsam durch die vielen massiven Herausforderungen in ein neues Denken gekommen“, stellte der Bischof klar. Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs und die damit verbundenen systemischen Fragen, die Gründung von 47 Pfarreien, die Entwicklung der Mitgliederzahlen und vieles mehr, hätten zum Transformationsprozess und zur neuen Struktur geführt. „Die Regionen sind mehr als eine Zusammenlegung von ehemaligen Bezirken. Sie werden anders geleitet und bekommen erweiterte Aufgaben und andere Ressourcen“, so Bätzing. Die Regionen werden von einem Team aus zwei Personen geleitet, die vom Regionalsynodalrat gewählt und vom Bischof bestätigt werden. Bezirksdekane wurden von den Hauptamtlichen des Bezirks vorgeschlagen und vom Bischof ernannt. „Vieles mehr wird sich in den Regionen ändern. Es wird sich entwickeln. Als Pfarrer können Sie einiges von den Regionen erwarten und durch Ihr Handeln dazu beitragen, diesen Einheiten Autorität und Funktionalität zu geben“, so der Bischof. Wandel gehöre zum Wesen der Kirche. Wir haben gewaltige Themen zu bearbeiten. Mit der neuen Struktur und mit veränderten Beratungs- und Entscheidungsprozessen sollen sie angegangen werden.