Die Haltungen von Kirchenentwicklung
Damit Kirche ihren Auftrag „Für wen sind wir da?“ lebendig ausfüllen kann und offen für Neues bleibt, gibt es in unserem Bistum die Kirchenentwicklung. Wenn wir Kirche von der Zukunft her denken, geht uns das alle an. Und es ist vor allem eine Frage der Haltung. Patentrezepte, wie Kirche und Glauben gehen können, gibt es nicht. Wir lernen es nur im Ausprobieren. Und mit dem gemeinsamen Blick auf das, was wir ausprobieren. Kirchenentwicklung ist „Mehr als Du siehst“. Es geht um Grundhaltungen, es geht um das Wie. Und das in all unserem Tun: Wie wir unsere Arbeit erledigen, wie wir miteinander reden, wie wir nach Lösungen suchen, wie wir Gottesdienst feiern, wie wir einander zuhören, wie wir durch die Welt laufen, wie wir Entscheidungen treffen – kurz in welchem Geist wir unterwegs sind.
Sie kennen die Haltungen der Kirchenentwicklung?
- offen sein für die Zeichen der Zeit und sie im Licht des Evangeliums deuten
- sich dazu unter das Wort Gottes stellen
- vertrauen können und vertrauenswürdig sein
- Partizipation ermöglichen
- verstetigen, dass Entscheidung auf Beratung folgt
- Innovation zulassen, fehlerfreundlich und konfliktfähig sein
Im Kern geht es um Vertrauen, um das, was wir einander zutrauen. Das ist die Basis, um gemeinsam Neues auszuprobieren und auch, um uns von Gewohntem zu verabschieden. Auch wenn es einfach klingt, in der Praxis ist es oft gar nicht so leicht, fehlerfreundlich zu sein, sich erst gut zu beraten, dann zu entscheiden, Partizipation zu leben, mit offenen Augen durch die Welt zu laufen, Spannungen auszuhalten und bei allem Tun innezuhalten und Gott zu hören. Und wir erleben das auch unterschiedlich, je nachdem, wie wir betroffen sind, in welcher Perspektive wir beteiligt sind. Das Einüben neuer Haltungen gelingt nicht per Knopfdruck. Es ist eher wie Laufen lernen. Beim Laufen Lernen verändert sich die Haltung. Wenn wir Kirche verändern, verändern wir mehr als Strukturen, wir verändern uns. Dafür brauchen wir das Vertrauen ineinander und das Vertrauen, dass es gelingt.
Was hilft dabei? Der Rückblick auf Momente, in denen es gelungen ist. Es lohnt über die kleinen Dinge zu reden: Was war anders in der Dienstbesprechung, bei diesem Telefonat, beim Mitarbeitergespräch, bei der Projektplanung? Grundhaltungen entwickeln sich, wenn wir miteinander nicht nur über Erfolge, Misserfolge und Ergebnisse reden, sondern auch darüber, was uns gut tut, was uns hilft, in den Haltungen der Kirchenentwicklung unterwegs zu sein. Dazu wollen wir einander ermutigen und uns als Kirche verändern.